Warte auf den Zug. Neben mir auf der Bank sitzt eine junge Asiatin mit ihrem älteren schweizer Mann oder Freund. Ich schreibe, sie reden. Das heisst, ihn verstehe ich, sie ist ganz leise. Er redet gebrochen englisch, sie scheint der Sprache noch weniger mächtig als erzu sein.
Er will, dass sie den Fahrplan versteht. Er hält das ausgedruckte Paper in den Händen und zeigt immer wieder auf die Angaben des Zuges, der 13.26 Uhr fahren wird.
Sie versteht nicht. Er wird etwas lauter, sie eher leiser. Ich glaube wahrzunehmen, dass er sich für sie schämt, denn er wendet den Blick mir. Ich schaue nicht. Ich fühle den Blick.
Als ich in meinen Zug einsteige, glaube ich einen Moment zu spüren, wie es sich anfühlen könnte, so sprachlos allein in der Schweiz zu sein.
Freitag, 29. August, 2014, 14.07 Uhr
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