Ich bekomme von dieser Gegend, Jura vaudois, nie genug. Die Weite und die Leere sind sensationell. Die Hecken, Gebüsche, Wäldchen, Felder, die Pässe, in der Ferne der See, die Bergkette von Savoyen, die ich nicht voll gesehen habe, weil es nie so klar war. Der Mont Blanc hingegen, hat sich eines morgens netterweise ein bisschen gezeigt.
Die parkähnlichen Landschaften rühren mich, weil sie da waren, als ich klein war und sie bedeuteten Welt, Umgebung, Landschaft, wie sei sein sollte, meine Wirklichkeit eben.
Die BAM, das Knatterizüglein, macht unzählige Geräusche, die es sonst fast nicht mehr gibt. Es sind Töne, akustisches Feingebäck sozusagen, einer vergangenen Zeit und diese lebt in mir auf, wenn ich das Knarren, Gurgeln, Pfeifen und Quitschen höre. Dazu rieche ich den Maschinenduft, ganz leicht aber für meine feine Nase deutlich. Die BAM hat ein Tempo, das gerade richtig ist. Mehr ist nicht nötig. Für diesen Zug muss man sich die Zeit nehmen.
Ich habe eine Woche in Morges verbracht und bin 5 Mal mit der BAM gefahren, habe geschaut, gelauscht und es genossen. Aufregend finde ich, wenn sie, wie im Filmli, von Biere her in Apples einfährt. Sie war ein bisschen spät dran. Der Bahnwärter hat lachend, natürlich auf französisch, gesagt, sie sei wohl noch schnell in den Pilzen gewesen, die BAM.
Nachtrag: habe soeben bemerkt, dass die Bahn MBC (Transport de la région Morges) heisst und nicht mehr BAM. Das interessiert hier niemanden und ich hab’s einfach übersehen!
Samstag, 05. September 2015
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