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20 August 2014

Die Traumhochzeit

Seit S. bei uns arbeitet, ist sie eine zukünftige Braut, ist sie verlobt. Wir, das Team, wussten erst nichts davon. Nach einigen Wochen hat sie mich, die Chefin, dann eingeweiht, als es darum ging, im Herbst Ferien zu nehmen. Die Flitterwochen, schmunzelte sie und einige Tage später wussten es alle.

S. organisiert eine Traumhochzeit in Weiss. Es gibt eine Website und der Bräutigam darf das Kleid nicht sehen. Tausend kleine und grosse Details sind zu klären. Die Frisur und Figur müssen stimmen, die Kleider angepasst werden. Gleich nach der Hochzeit fliegt das Brautpaar in die Flitterwochen, weit, weit weg in ein fernes Land mit romantischem Touch und viel Sonne.

Zuerst hörten wir erstaunt zu und getrauten uns nicht so recht, direkte Fragen zu stellen. Wir schauten uns an, um abzuschätzen, wie zu reagieren sei und tuschelten im Treppenhaus. Einige engagierten sich dann beherzt bei der Frage nach der Beschaffenheit der Kerzenständer.

Wir geben uns cool, manchmal etwas spöttisch, dann wieder neugierig und irgendwie berührt. Die Verheirateten erzählen von ihrer Hochzeit, jene in Partnerschaften erklären, warum sie nicht heiraten. Die Ungebundenen wissen, wie sie es machen würden und wie sicher nicht.

Ich bin mitten drin in diesen Pausengesprächen und rede mit. Mir kommt es vor, als sei alles, was gesagt wird, ein Klischee. Es wirkt ebenso abgegriffen, oberflächlich und plakativ, wie das Thema Traumhochzeit zu sein scheint.

Ich denke daran, wie ich im Kindergarten wild entschlossen war, Rolf zu heiraten. Später dann den Cousin, den sie Welpen nannten und einmal den Sohn meines Göttis, der heute ein bekannter Mann in der Schweiz ist.

Heiraten! Vorstellungen, Ideen, Sehnsüchte, Wünsche nach aufgehoben sein, für immer und ewig jemanden haben, der oder die zu einem steht, in guten und in schlechten Zeiten. Sich hingeben, ganz offen, schutzlos, vertrauend, sich zeigen, wie man ist und so gewollt werden. Liebe, was immer das auch ist! Wenn man sich an einen Menschen gebunden hat, hat man einen Menschen, der bezeugt, dass man existiert.

Wie man heiratet, ist eine Aussage, ein Signal an die Welt!

Dienstag, 19. August, ich schreibe schon vier Tage an diesem Beitrag

S. hat heute von ihrem Polterabend erzählt. Alle im Team wussten, wie dies heute abläuft, wie man durch die Gassen zieht, Geld einsammelt, sich produziert, die Braut vorzeigt und trinkt. Ich hatte keine Ahnung. Ich bin wohl ein Landei, eine Stubenhockerin oder zuviel auf dem Scorpion,  als roter Käfer unterwegs.

Die Traumhochzeit! Sie wusste von Beginn an genau, wie es sein musste, während ihm eine Eheschliessung in Las Vegas genügt hätte. Mittlerweile, nach einem Jahr Arbeit und der Hauptverantwortung für diesen einen Nachmittag mit Abend, hat sie viele Abstriche gemacht, erzählt sie. Es ist nicht mehr genau das, was sie sich vorgestellt hatte. So fehlt zum Beispiel das Feuerwerk. Das sei ein Lernprozess gewesen.

Eigentlich ein ganz normaler Vorgang, finde ich, geht mit jedem Projekt in etwa so. Man fängt mit einer grossen Idee und einer Vision an und dann kommt der Alltag, der dem Ganzen einen Schliff gibt.

Ist eine Hochzeit eine Inputveranstaltung? Ist die Ehe, die damit sozusagen aufgegleist wird, das Projekt, das es zu durchzuführen gilt, möglichst nachhaltig, in guten und in schlechten Zeiten? Was wären die Meilensteine, was der Abschluss des Projekts? ….. bis das der Tod euch scheide?

Das würde bedeuten, dass die Vision, die Kraft hinter der Hochzeit ist. Visionen sind nicht da, um erreicht zu werden. Visionen sind wie der Polarstern, den die Seeleute als Navigationspunkt avisiert haben, bevor GPS erfunden wurde. Visionen geben demnach eine Ausrichtung und eine Orientierung für die Navigation durch den Alltag. Die Sehnsucht nach der Vision ist vielleicht etwas, das verbinden kann, wenn die Zeiten schlecht sind.

Was immer wir sagen, nicht aussprechen, andeuten oder kommentieren, S. lächelt, strahlt und sagt ja, ein Ja, das sie auf eine spezielle Art betont, das fast wie eine Frage tönt und mich immer ein klein wenig herausfordert. Ja, klar, ich mache es so, und?

Dieser Blogeintrag ist für im Moment nicht zu beenden und abzurunden! Darum freue ich mich auf ergänzende Kommentare. Ich habe jetzt vorerst genug davon!

P.S. Ich hatte vor etwas mehr als 24 Jahren auch eine Traumhochzeit. Diese war aber ganz anders, als die von S. geplant ist. Wenn ich mich daran erinnere, wie er für mich auf der Gitarre ein Stück improvisiert hat in der Kirche, wird mir ganz anders. Dann war da noch der orange Döschwo, dem Jugendliche Wimpern gebastelt hatten …..

Mittwoch, 20. August 2014, 13.35 Uhr

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