Was für ein fulminanter Abschluss! Nach 20 Jahren bei der Suchtprävention Aargau erlebe ich nun, wie wirksam Prävention sein kann. Covid-19 zeigt es eindrücklich auf
Wenn strukturelle Massnahmen flächendeckend eingeführt werden und die Bevölkerung einleuchtende, einfache Handlungsanweisungen bekommt, wirkt Prävention ziemlich schnell und umfassend.
Wir von der Prävention wissen das schon lange: Es braucht Verhältnis- und Verhaltensprävention und wie sich nun zeigt: Es braucht auch einen entschlossenen Bundesrat und das BAG mit einem glaubwürdigen Krisenmanager.
Eifersucht – ich wünsche Aufmerksamkeit für die Suchtprävention
Ich bin eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die Covid-19 erhält. Dieses Beleuchten aller Aspekte in allen Details über Wochen, die Statistik, die uns zeigt, wie Ernst es ist. Die Medien, die durch gezielte Wiederholungen das gewünschte Verhalten in unser Gehirne brennen. Den Austausch, die Sorgfalt und die Solidarität der Menschen untereinander. Die Kreativität der Problemlösungen. Die weltweiten Beiträge zur Corona in den Sozialen Medien, die vielen Likes. Ich bin eifersüchtig auf die Entschlossenheit, mit welcher die präventiven Massnahmen durchgesetzt werden.
Themawechsel – mein Abschied naht
Am 30. April habe ich meinen Letzten. Eigentlich war geplant, dass mein Team mich abends nach Hause begleitet. Wir hätten auf unsere gemeinsame Zeit angestossen, Häppchen gegessen, geplaudert und einander gefoppt. Es hätte sentimentale Momente gegeben, herzhaftes Lachen über alte Geschichten. Wir hätten Geschenke ausgetauscht und Süsses geschlemmt. Nach und nach wären sie gegangen und hätten mich zuhause gelassen.
Corona wollte es anders: Ich bin schon seit fast sechs Wochen zuhause, im Home Office. Ich werde an meinem Letzten nach Aarau fahren, auf die Stelle gehen und meinen Schlüssel Mark Bachofen, meinem Nachfolger, abgeben.
Am 1. Mai morgens werde ich aufwachen, aufstehen, einen Kaffee trinken, den PC links liegen lassen und einen Morgenspaziergang über die Felder machen, nach den Kürbissetzlingen schauen und mit meinem Liebsten über Gott und die Welt sinnieren.
Später dann, vielleicht im Sommer oder Herbst, holen wir den Abschied nach, das ist sicher und darauf freue ich mich.
Aufmerksamkeit – das muss ich einfach noch sagen
Mich kennt man als eine Bereichsleiterin, die Störungen wie Sparrunden, neue Vorgaben und mühsame Abläufe mit Offenheit und Kreativität angeht. Du bist wirklich richtig lösungsorientiert, von Natur aus, sozusagen, höre ich oft und ich finde: Ja, das bin ich. Ich weiss: Lösungen entwickeln sich dadurch, dass man sie erkennt. Sie bieten sich von selber an, wenn man hinschaut und wartet, bis sie Gestalt annehmen. Sind sie herangereift, kann man sie abernten und umsetzen.
Wie wäre es, wenn der Bundesrat, das BAG, der Kanton Aargau, die Bevölkerung und die Medien der Suchtprävention mehr Aufmerksamkeit schenken würden? Ich behaupte, es würde einiges in Bewegung kommen. Die Suchtprävention ist bereit. Wissen, Lösungsansätze, Präventionsmodelle und Methodik sind vorhanden. Verhaltensprävention machen wir schon im Aargau, Verhältnisprävention auch. Das Potenzial der Verhältnisprävention allerdings bei weitem nicht ausgeschöpft. Diese sollte mindestens auf nationaler Ebene etabliert werden, mit Entschlossenheit und glaubwürdiger Kommunikation von höchster Ebene.
Abschied – und Abschluss meiner Erwerbstätigkeit
Im Aargau hat es ganz viele Menschen, die ihre Aufmerksamkeit auf Lösungen richten. Ich habe es genossen, mit euch zusammen zu arbeiten. Die Suchtprävention Aargau lebt von Leuten, die innehalten, hinschauen und handeln. Herzlichen Dank und nicht vergessen
Das Team der Suchtprävention Aargau freut sich auf eure Anfragen. In den Coronawochen haben sie gelernt, Webinare durchzuführen und Podcasts zu erstellen.
Noch-Bereichleiterin Suchtprävention Aargau, bald vermehrt mit handwerklichen Arbeiten beschäftigt
Liebe Marianne – Gratuliere! Wünsche Dir einen guten Übergang ins Neue und weiß, dass auch dies Dir wunderbar gelingen wird!
Danke, liebe Andrea, ich freue mich und habe einen wunderbare Abschiedszeit erlebt, trotz Home Office.
Liebe Marianne , schon komisch dich nicht mehr in Aarau zu wissen. Aber alle Veränderungen sind immer wieder eine Überraschung. Du wirst dich bestimmt schnell daran gewöhnen, und man wird sicher immer wieder, viel positives von dir hören. Photoüberraschungen, Gartenentdeckungen , Ausflugsmöglichkeiten…… vielleicht auch kulinarische Höhenflüge, oder musikalisch Exzesse oder gar unentdecke Neigungen !
Alles gute in deinem weiteren Lebensabschnitt De Beni
Danke, lieber Beni, ich werde mich weiterhin bemerkbar machen. Ich hatte eine so schöne Abschiedszeit und das fühlt sich für die Zukunft sehr gut an.