Wir sind in den Ferien. Wir hüten ein Haus und eine Katze, einen Karthäuser, der Filou heisst. Draussen regnete es. Der Tessin ist grau, egal aus welchem Fenster ich schaue.
Wir, mein Liebster und ich, sitzen im Büro der Hausherrin, während die Katze im Wohnzimmer indifferent auf dem Sofa liegt. Engagiert und neugierig mache ich eine neue Erfahrung und das bei diesem Sauwetter.
Zum ersten mal in meinem Erwachsenenleben putzt eine andere Person in meiner Gegenwart meinen persönlichen Alltagsdreck weg! Natürlich, ich war schon im Hotel und im Spital und am Arbeitsplatz reinigt Wilma.
Hier reinigt Loredana und es handelt sich um unseren Staub, unsere Flecken, unsere Wasserspritzer und unsere Wollmäuse, die wir in einer Woche verursacht haben. Die Nasszellen werden auch …. na ja, das WC eben und die Dusche, sauber gemacht, abgewaschen, desinfiziert. Sie putzt und wir starren in unsere iPads!
Der Kater hat natürlich das Seinige zur Verunreinigung beigetragen. Er verkleckert seinen Nassfutterfressplatz und verteilt das Trockenfutter im Umfeld seiner Näpfchen. Weiter streift er, wo immer es ihm gefällt, sei Fell ab und reinigt die nassen Pfoten nicht, wenn er sich einen Spaziergang im Regen genehmigt hat.
Wir hocken zurzeit im Büro, das bereits sauber ist. Während es gereinigt wurde, sassen wir im Wohnraum. Von dort aus verfolgten wir auch die Geräusche, die die Reinigung des obern Stockwerks verursacht hat. Wird sie mein Bett machen, das noch am Auslüften war, als ich mein wunderbares, geräumiges und seltsam ruhiges (man denke an die A2 zuhause) Schlafzimmer vor einer Stunde verlassen habe?
Wir wissen nicht so genau, wie wir uns verhalten sollen. Es ist uns unangenehm angenehm. Loredanas selbstverständliches Tun hilft uns, ein Stück weit über die aufsteigende Verlegenheit hinweg zu kommen. Fa brutto tempo! Ein Thema, das verbindet. Sie empfiehlt einen Ausflug nach Milano. Dort sei es meist schön, wenn es im Tessin regnet.
Finito! Bis in einer Woche, sagt sie auf italienisch. Wer weiss, vielleicht sind wir dann in Milano. Ich renne die Treppe hinauf. Das Bett ist gemacht. Mir ist es peinlich. Das Bett macht man doch selber, oder?
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