Bild: Selbstportrait oder eben ein Selfie!
Samstag, 28. Juni 2014
Ich bin zu fett, meint mein Liebster und damit hat er vielleicht recht. Wer setzt den Massstab, wer sagt, wann es zu viel ist? Bundesämter tun dies, die Forschung sagt was darüber und die Wirtschaft beruft sich auf die Forschung und verkauft Gegenmittel! Die Prävention und die Gesundheitsförderung reden an vorderster Front ebenfalls mit.
Ich fühle mich nun doch mies und fett!
Ich möchte gerne schlanker sein. Das wollte ich schon immer, am liebsten einen knabenhaften Körper, wenn ich auswählen könnte. Meine Konturen sind barock, meine Hüfte ausladend, die Taille war vor der Menopause schlank. Für ihren jetzigen Zustand habe ich noch nie nach einem Wort gesucht. Es fühlt sich an wie Speckrollen, die, wenn ich im Zug sitze, die Arme berühren. Dies ist vor allem spürbar, wenn ich den iPad auf den Knien habe. An diese Berührung habe ich mich noch nicht gewöhnt. Darum ist sie wohl noch namenlos.
Mein Liebster findet nie die richtigen Worte, mich auf diesen …. hmm, soll ich Missstand sagen oder Zustand oder Stand der Dinge oder Umstand oder ist es gar kein Stand? Jedenfalls findet er nie die richtigen Worte. Ich vermute, die gibt es auch gar nicht. Wenn er doch etwas zum Thema sagt, reagiere ich wie von einer Tarantel gestochen. Ich gehe wunderbar in die Luft, fühle mich herrlich dabei, dynamisch, schwinge Reden, halte ihm seine Schwächen unter die Nase, heule ein bisschen und will dann endlich mal richtig darüber reden. Ich bin überzeugt, dass ich mit dieser Energie in 10 Tagen 10 Kilos weg hätte. Mensch, ärgere mich doch etwas mehr, damit ich Dampf und Fett ablassen kann!
Leave a Reply