Es gibt Tage, an denen Fredu und ich kurz vor dem Mittag Pizzagelüste entwickeln. Gestern war es wieder soweit.
Die Sonne scheint, warum nicht die Pferde satteln und nach Sempach radeln, wo wir mehrere Pizzerias zur Auswahl haben. Gesagt, getan, wir fahren in jene, die uns jeweils mit ihrem perfekten Teigboden verführt.
Der Salat wird aufgetischt. Ich führe die dritte Gabel zum Mund und entdecke ein schwarzes Haar von ungefähr 7 cm Länge. Ich befreie den Rucola davon und weg damit!
Die Pizza wird aufgetischt, wie immer schon in Schnitze geschnitten. Ich beisse in das zweite Stück und entdecke ein schwarzes Haar von ungefähr 1.5 cm Länge. Ich ziehe es sorgfältig aus der Mozzarella und weg damit!
Ich blicke verstohlen hinüber zum offenen Arbeitsplatz der Pizzaiolos und der Fall ist klar: Einer mit 7 cm langen Haaren, der andere hat einen kurzen Schnitt, schwarz sind beide Matten.
Wir haben fertig gespiesen. Die junge Frau, die uns bedient, kommt, um das Geschirr abzuräumen. Bei dieser Gelegenheit fragt sie, ob es gut gewesen sei und wir noch Wünsche hätten. Es war ausgezeichnet, antworte ich und Fredu fragt nach der Rechnung, denn zurzeit sind keine weitern Wünsche offen und den Kaffee nehmen wir immer zuhause, weil wir einfach den Besten brauen.
Feigling, sage ich zu mir und laut frage ich Fredu: Soll ich oder soll ich nicht? Mach’s doch, meint er.
Sie kommt mit der Rechnung zurück, stellt sich an den Tisch und wartet auf das Geld, das Fredu herauszählt. Ich tu’s: Übrigens, im Salat hatte es ein schwarzes Haar, etwa 7 cm lang und in der Pizza ebenfalls ein Schwarzes, 1.5 cm lang.
Isch käs Problem, erwidert sie locker und spontan und, nach kurzer Reflexion, schon halbwegs auf dem Weg zurück zur Theke: I säg’s devorne.
P.S. Sollte jemand ein passendes Bild für meine Geschichte haben, bitte melden!
Samstag, 20. Juni 2015
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