Im Sommer frühstücken gerne draussen, selbst beim aktuellen Sauwetter. Man ist hart im Nehmen!
Es gibt keinen grossen akustischen Unterschied zwischen Kinder belehren und Hunde dressieren!
Heute hat mich eine strenge, schrille Stimme aufgescheucht: Chomm do häre! Eigentlich ist das Alltag für uns. Seit die Landwirtschaftszone, in der wir leben, langsam aber sicher zu einem Erholungsraum mutiert, sind wir es gewohnt, dass die Leute aus den Quartieren, die wie Pilze aus dem Boden schiessen, ihre Hunde entleeren kommen. Natürlich hat es hierfür einen Robidog.
Ich recke den Kopf, um zu schauen, was ab geht. Keine Hunde in Sicht. Es sind zwei Erwachsene und zwei kleine Kinder hinter dem Grasland auszumachen. Von den Kindern sehe ich nur gerade die Schultern und den Kopf. So wie es aussieht, soll eines der Kinder lernen, Velo zu fahren.
Die Hunde müssen jeweils auch lernen, wenn sie bei uns ausgeführt werden. Sie trainieren, was sie in der Hundeschule gelernt haben. Mitunter bewirkt dies ein Riesengeschrei ihrer Herrchen, respektive Weibchen. Vor allem die Weibchen treffen sich gerne an unserer Kreuzung, um die Unarten und Fortschritte ihrer Hunde zu besprechen, sowie die Trainer der Hundeschule zu beurteilen.
Kindererziehung und Hundedressur scheinen ähnliche Vorgänge zu sein. Es wird geschrien, dressiert, befohlen und streng gefordert. Die Tonlage unterscheidet sich kaum. Kinder und Hunde wieseln in gleicher Art herum, bestrebt das zu tun, was andere wollen, damit es endlich Ruhe gibt.
Wir sehen jeweils wegen dem Feld und der Hecke nur Teilstücke. Kinderköpfe mit Helmen, Hundeohren und Schwänze, manchmal, wenn sie grösser sind oder das Gras gemäht ist, sieht man mehr.
Pfoten und Schuhe kann man nur erkennen, wenn wir näher ran gehen. Bei Hunden tun wir dies lieber nicht. Nicht wegen den Hunden, nein. Wir wollen einfach nicht täglich hören, was der Hund kann, dass er lieb ist, dass er noch nicht gehorchte weil ……. und dass er nicht ins Land geschissen hat und dass er es nicht bös meint, wenn er uns durch den Blumengarten rennt und die Katzen auf Bäume jagt. Eigentlich mag er Katzen, er will ja nur spielen.
Es gibt auch andere Tage und andere Szenen. Aber die Beobachtung, dass Kinder wie Hunde und Hunde wie Kinder behandelt werden ist real, das kommt vor.
Sonntag, 3. August 2014
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