Foto: Zubehör im Falle einer klassischen Wallung!
Montag, 21. Juli 2014
Ich sitze seit Stunden ruhig in meinem Sessel. Ich bin unbeweglich, mit dem iPad auf den Knien. Ich schreibe und bastle an Websiten herum.
Plötzlich ist sie da: Die klassische Wallung! Tief aus meinem Inneren steigt sie auf und bald bin ich unter dem Kinn feucht, im Nacken nass und auf der Stirne perlt es. Dass man an den Beinen schwitzen kann, wusste ich während 54,75 Jahren nicht. Nun ist es bald schon normal. Ja, auch zwischen den Brüsten ist mittlerweile ein Feuchtgebiet entstanden. Dabei habe ich nichts getan und es ist nicht einmal sonderlich heiss, denn draussen ist die Temperatur mit Regen und Gewittern gestürzt, wie vorhergesagt.
Ich muss es einfach geschehen lassen. Alte Sätze aus den Achzigern steigen auf: Du muss loslassen, geh dem Gefühl nach, lass es zu, sprich damit, es ist natürlich.
Ich mag es aber nicht. Es ist lästig, basta und die Sprüche ziehen nicht mehr. Es sind alles so Soll-, Kann-, und Musssätze. Heute misstraue ich ihnen zutiefst. Schon damals verbargen sich dahinter diverse Interessen. Ich machte mir nur noch keine Gedanken darüber. Ich war noch nicht so auf solche Zusammenhänge sensibilisiert. Ich war eben noch auf der Suche nach der grossen Liebe und das absorbiert und macht bekanntlich gelegentlich sogar blind.
Es ist lästig, machmal spielt es keine Rolle, manchmal nervt es. Es kann peinlich sein. Ich rieche den Schweiss und denke, die andern merken es auch. Ich frage dann jeweils S., die gelobt hat, ehrlich zu antworten. Sie riecht nichts, wobei ihr Geruchsinn auch nicht mehr der Beste ist, hat sie einmal gestanden. S. ist ein paar Jahre älter. Sie hat es hinter sich.
In einem Monat wird es ein Jahr her sein, seit ich geblutet habe. Wenn ich es schaffe, bis am 21. August nicht zu bluten, habe ich die Menopause. Das hat meine Gynäkologin gesagt. Wenn sich ein Jahr nichts tut, ist es soweit.
Nimmt mich wunder, was dann passiert. Ich habe vergessen, sie zu fragen. Paff, ein Chlapf oder so ewas. Vielleicht beginnt dann das Alter oder die Oestoporose und ich werde spröd und brüchig.
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