Ich fahre mit dem Velo durch das Städtli an den Bahnhof. Ich bin auf dem Weg an die Weihnachtsfeier. Die Menschen sind noch rege am Einkaufen.
Beim Schulhaus ist etwas passiert. Zwei kleine Mädchen in rosaroten Windjacken heulen. Neben ihnen blustert sich ihr Vater auf. Er schimpft lauthals. Er hat es nämlich gewusst, dass es nicht gut kommen kann, wenn seine Töchter mit ihren kleinen Trotinetts die Rampe neben der Treppe herunter fahren.
Da stehen sie nun, die Drei. Die Mädchen, vom Sturz und dem misslungenen Manöver erschreckt sowie von der Standpauke des Vaters gedemütigt, der Vater, der zu laut ist. Ich fahre vorbei und frage mich, wie die Situation mit Erwachsenen stattfinden würde: Ein Mann, der im öffentlichen Raum lauthalt zwei Frauen in Rosa beschimpft!
Es ist Weihnachten, das Fest der Liebe. Heute sollte man doch kleine Mädchen in Rosa nicht beschimpfen, weil sie etwas Waghalsiges ausprobiert haben. Heute sollte man sie umarmen, wenn sie gestürzt sind und sagen, probier’s doch noch einmal, wenn Du willst, Du warst so mutig. Vielleicht könnte man das, oder etwas Ähnliches, auch morgen und übermorgen tun.
Mittwoch, 24. Dezember 2014
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