Da war am Wochenende ein Notfall mit meinen Eltern. Das was einige meiner Kolleginnen schon erlebt haben, ist nun auch bei uns eingetroffen. Ein Sturz, zum Glück ohne schlimme Folgen. Aber doch Spital, Abklärungen und so weiter. Wir, meine Brüder und ich, haben uns um alles gekümmert. Aus uns wurde ganz schnell ein Team. Ich wusste bis jetzt nicht so genau, ob es, wenn es darauf ankommt, so sein würde. Es sieht gut aus mit uns.
Ich handle gerne, organisiere und koordiniere. Ich kann gut schwierige Themen ansprechen, klar, direkt und halte Widerstand einigermassen ruhig aus. Den heutigen Morgen habe ich mit solchen Aufgaben verbracht.
Danach habe ich Giusi geholfen, auf ihrem Mac Book, Skype einzurichten. Peter hat angerufen. Er fragte an, ob mein Liebster den Traktor für einen Arbeitsgang steuern könnte. Ich habe ihm gleich Giusi vermittelt, da A. nicht zuhause war. Ich habe das Gras gemäht, den Kiesplatz gejätet, die Wäsche von der Leine genommen, Rechnungen bezahlt und ein paar geschäftliche Mails beantwortet.
Und dann ist es passiert. Eine unendliche Trauer hat richtiggehend mein Herz ergriffen, so sentimental das auch tönen mag. Eine Sehnsucht nach irgend einem längst vergangenen Herbsttag, daheim, im Garten, hat mich gepackt. Ich spiele mit meinen Brüdern, meine Mutter recht Blätter zusammen, der Vater kommt von der Arbeit heim, bald werde ich Milchkaffee riechen und Scharzbrot von Giaconini essen. Eine weiche Herbstsonne scheint und ich habe das Gefühl, dass es ewig so weitergehen wird.
Damals hatte ich höchstens eine Ahnung von Vergänglichkeit. Heute bin ich so nah dran, dass mir einfach die Tränen herunter laufen.
Montag, 08. September 2014
mariannesteiner.com
Bild: Die Katze Sissi auf dem Schuppenfenster, das es schon längst nicht mehr gibt!
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