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22 Juli 2014

Sozialer Vergleich an der Beerdigung

Bild: Der Garten beim Bauern

Dienstag, 22. Juli 2014

Heute war die Beerdigung von T. Sie hatte Jahrgang 1928 und genug davon, alle drei Tage an die Dialyse zu müssen, um zu leben. Sie hat all ihre Lieben um sich versammelt, sich verabschiedet und ist zwei Stunden nach dem letzten Besuch gestorben.
Sie war immer auf dem Hof, wenn wir den Bauern, T’s Sohn, seine Frau und die Kinder besucht haben. Eine freundliche, warmherzige Frau mit einem leisen Humor, die viel auf ihrem Velo anzutreffen war.


Da ich wenig Übung mit Beerdigungen habe, nehme ich die Einladung zum Leichenmahl gerne an. Neben mir sitzt eine junge Frau, ihr Mann, ein Neffe von T., hockt mir gegenüber. Ihre zwei kleinen Kinder sind am Tisch nebenan.
Schweigsame Menschen, beide etwas rundlich und unauffällig. Die Schwiegertochter der Verstorbenen plaudert mit der Frau: der Bub ist in der zweiten Klasse, das Mädchen im Kindergarten für die Kleinen. Zwischendurch hat sie Zeit, um in einem Café zu servieren und das Geschirr zu machen.

Beim Dessert angelangt, fragt die elegante Schwester der Toten den Kantonsschullehrer, der auch an unserem Tisch sitzt, wie viele Kinder er denn habe. Es sind vier, zwei Buben und zwei Mädchen, die alle mehr oder weniger erwachsen sind.
Man will wissen, was die Kinder denn so machen: Assistenzärztin, ETH Gesundheitswissenschaften, ETH – ich verliere den Faden, höre nicht mehr genau hin, denn mein Blick fällt auf meine Tischnachbarn, die schweigsamen Menschen, etwas rundlich und unauffällig. Auch sie hören zu, denn der Kantonsschullehrer ist der einzige, der redet.

Ich weiss nicht, was ich alles sehe, in diesen Gesichtern. Jedenfalls ist es schwer, Worte dafür zu finden. Darum lasse ich die Finger davon.

Später meint die Schwiegertochter der Verstorbenen, die auch eine Freundin von mir ist, dass der Kantonsschullehrer mit seinen Kindern angeben wollte.

Ich glaube das nicht. Ich glaube, er hat einfach erzählt, weil er gefragt wurde. Die Situation ist alltäglich, normal und unauffällig.

Trotzdem versuche ich mir vorzustellen, wie die Antwort des Kantonsschullehrers ausgefallen wäre, wenn die gebildete, elegante Schwester der Verstorbenen Dinge gefragt hätte wie: Wie läuft es in der Liebe? Was essen Deine Kinder gern? Habt ihr Tomaten im Garten?

Mich freut's, wenn du teilst! Das motiviert mich zu schreiben.

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