Dass Männer in meinem Alter sich als Töfflibuebe bezeichnen, Clubs gründen und Treffen veranstalten, weiss ich. Solchem Treiben schaue ich mit zwiespältigen Gefühlen zu. Ist doch irgendwie vorbei, oder?
Dass es die echten, jungen Töfflibuebe in Reinkultur noch gibt, wusste ich so nicht. Das heisst, sie waren von meinem Radar verschwunden. Man lebt heute ja in seiner Blase.
Parkplatz Staffeleggpasshöhe, Schinznach Dorf, Montag, 1. April, 16.41 Uhr. Die Tradition lebt! Ich wurde Zeugin, eines intimen Moments zwischen zwei Jungs und ihren Töfflis.
Es war so …..
Keuchend kamen wir mit unseren Velos auf der Passhöhe an. Während wir die Velos auf den Träger unseres Autos befestigten, drehten zwei Jungs Runden mit ihren Töfflis – sinnlos, wie mir schien. Ich fragte meinen Mann:
«Was tun die da?»
«Das haben wir auch gemacht, die fahren einfach herum.»
«Aha»
«Ja»
Zwischenzeitlich waren die Jungs abgestiegen. Sie stellen ihre Töfflis nebeneinander und fotografieren diese mit dem Handy. Was für ein zärtlicher Moment!
«Jööööö, ischt das herzig. Weit ab von der Zivilisation fotografieren zwei pubertierende Jungs ihre Töfflis.»
Sie stiegen auf, liessen die Motörchen etwas aufheulen und fuhren los – talwärts, ins nächste Kaff oder nach Brugg.
Waren es die letzten ihrer Art oder gibt es sie noch, die klassischen Töfflibuebe, die sich entspannt und zufrieden, sozusagen total im Flow, einem nach aussen hin sinnlosen Tun hingeben?
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