Mein Vater nimmt mich mit in die Welt seines Vergessens. Es sind kleine Exkursionen, aus denen dann plötzlich Erinnerungen an die Oberfläche kommen. Gemeinsame Momente des Glücks. So erinnern sich meine Hände daran, wie er mir beigebracht hat, Fensterglas in einen Rahmen zu kitten. Der Geruch von Leinoel steigt mir in die Nase, die milde Sonne auf den Unterarmen, im Rücken die Kühle, die aus der Werkstatt nach draussen zu uns dringt. Ich erzähle ihm alle Arbeitsschritte die es braucht, um ein Fenster in Stand zu setzen und er lacht: dass Du das alles noch weisst!
Ich sage ihm, dass er mein lieber Vater sei, dass es schön sei, mit ihm einfach hier zu sein, dass es für mich gar keine Rolle spiele, dass er vergisst. Er ist da und ich auch, seine Tochter und es ist gut so. Man muss es gehen lassen, sagt er, es sein nicht schlimm, nur die Momente, in denen er sich in seiner Situation selber erkennt, seien hart.
Du bist wie eine Insel sage ich und er antwortet, dass ich ihm schmeichle. Bei dir steht die Zeit still, es ist ruhig, der Alltag schweigt und der Moment zählt.
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