Plötzlich hörte ich mich sagen: Ich möchte eine Hülsenfrucht sein! Fredu war nicht überrascht. Uns kommen immer wieder so komische Sätze und Wörter in den Kopf und purzeln direkt auf die Zunge.
Das mit der Hülsenfrucht war naheliegend. Ich füllte in diesem Moment gerade die gekochten und abgekühlten Kichererbsen in Gläser.
Ich sollte darüber schreiben. Das fand auch Fredu. Denn: Milena Moser hat im Tagesgespräch von Srf mit dem Titel “Von Trump und literarischen Selbstzweifeln” kürzlich gesagt, man soll einfach loslegen mit Schreiben, wenn es einem packt. Egal, was die Leute denken, raus damit.
Also, ich wollte gestern eine Kichererbse sein. Heute nicht mehr, es ist vorbei. Heute würde es mir genügen, entspannt zu sein. Ich bin es nicht. Die Welt draussen und meine kleine überschaubare Welt sind voller Spannungen und Widersprüche. Ich weiss nicht, wie es weitergehen wird in der Welt und meinem Umfeld – Fredu auch nicht. Es ist gut, leiden wir nicht an Ehespannungen. Wobei, die schlechteste Wahl wäre das nicht. Wir werden mit unseren Spannungen recht gut fertig – bis anhin jedenfalls.
Kichererbse! Bin ich vielleicht doch eine Hülsenfrucht? Eine, deren Hülse abgespickt ist, die getrocknet, eingeweicht, gekocht und gestern tiefgefroren wurde, um später als Salatgarnitur zu dienen?
Ich bekenne, zurzeit bin ich eine Kichererbse in Bearbeitung. Voilà, zufrieden, Milena Moser?
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